Zu große Stoßfugen an Wänden sind Baumängel. So titelt die Onlineausgabe der Frankfurter Rundschau Ende März. In rund 70 % der geprüften Ein- und Mehrfamilienhäuser, hat der Sachverständige Johannes Deeters fachliche Fehler beim Mauerwerk gefunden. Aus wirtschaftlichen Gründen werden die Wandsteine heute nicht mehr mit Mörtel verbunden, sondern mit Nut- und Federsystem in der Stumpfstoßtechnik verlegt. In der Praxis bleiben jedoch zwischen Nut und Feder oft zu große Lücken welche nicht verfüllt werden. Im schlimmsten Fall können diese zu großen Fugen die Stabilität eines Gebäudes beeinträchtigen.
Man hat also eine massive Steinwand, welche jedoch den Anforderungen Druckkräfte aufzunehmen, nicht gerecht werden kann. Was heißt eine instabile Wand jetzt wenn man ein Zimmer als Panikraum nutzen möchte? Man setzt also eine Sicherheitstür ein und ist in dem Glauben, einen sicheren Bereich innerhalb des Hauses geschaffen zu haben. Dem ist nicht so, denn u. U. kann bei horizontaler Krafteinwirkung die ganze Tür mit der Wand in den Raum fallen. Noch schlimmer wird es im Falle eines Beschusses. Zwar hält ein 11,5 cm dicker Stein ein Projektil einer Faustfeuerwaffe ab, im worst case geht es aber ohne großen Widerstand durch die Fuge. Sehr unwahrscheinlich mag man entgegen, jedoch sollte gerade dann wenn mit Beschuss oder Anschlägen zu rechnen ist, nicht das Prinzip Hoffnung gelten.
Herrscht also keine Gewissheit, dass die Arbeiten fachgerecht ausgeführt worden sind, ist über eine Wandverstärkung nachzudenken. Hier sorgen großflächige Paneele für a) mehr Stabilität und b) für eine umfängliche Durchschusshemmung.